Grabaltarbekrönung, Zollfeld/Maria Saal

Grabaltarbekrönung, Zollfeld/Maria Saal

Objekttyp: Grabaltarbekrönung
Fundort: Zollfeld/Maria Saal
Inventarnummer: 99
Maße (Länge / Höhe / Tiefe / etc.): 27 cm ‒ 60 cm / 54 cm / 24 ‒ 45 cm
Material: Marmor

Beschreibung

Derartige Bekrönungen in Form eines reliefverzierten Pyramidenstumpfes waren vielfach auf Grabaltären als oberer Abschluss angebracht und wiesen als oberstes Element (hier abgebrochen) meist einen Pinienzapfen auf.
Auf der einfach gerahmten Vorderseite des Stumpfes erscheint der frontal dargestellte Oberkörper einer geflügelten weiblichen Gestalt mit erhobenen Unterarmen; ihre Hände fassen an die Äste eines die Figur gleichsam rahmenden und sich über ihr kreuzenden Rankenwerkes mit herzförmigen Blättern. Der Unterkörper endet ab der Hüfte in einem flossenartig ausgezackten, die gesamte Basis der Pyramide erfassenden Schurz. Den Kopf zierte Lockenhaar, Einzelheiten des Gesichtes sind nicht mehr erkennbar.
Vorbild dieser Relieffigur dürfte wohl die Gestalt der sogenannten „Rankenfrau“ in der klassischen Kunst sein, wobei ihr Vorkommen in der Sepulkralkunst mit ihrer Interpretation als Symbol für die stetige Wiedergeburt der Natur zusammenhängen wird.
Auf den beiden Schmalseiten des Pyramidenstumpfes ist, feldfüllend, je eine Art der Lebensbaumdarstellungen eingearbeitet, der je zwei gegenständig sitzende Panther zur Seite gestellt sind. Beides ist als Symbol für ein Fortleben nach dem Tod in dionysischen Gefilden aufzufassen, die Panther als Attribute des Dionysos-Bacchus zusätzlich auch als Wächter des Grabes.

Datierung

 um 150 n. Chr.

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