Lassendorf

... kann mehr bieten als englischen Rasen und Thujenhecken.

Lassendorf

In einem dörflich strukturierten Siedlungsraum in der Gemeinde Magdalensberg gelegen, ist dieses Untersuchungsgebiet als positive Beispiels- und Versuchsfläche für einen naturnahen Garten zu werten. Ein kleiner, völlig kommuner Einfamilienhausgarten mit Gemüse und Blumenbeeten sowie Obstbäumen und Ziersträuchern, aber auch die erforderlichen durch den Menschen genutzten Intensivflächen prägen das Umfeld des zentralen Gebäudes. Alle nicht direkt genutzten Flächen werden soweit als möglich der natürlichen Sukzession, allerdings mit Einschränkungen, zurückgegeben. Eine davon ist die zweimalige jährliche Mahd mit der Sense zur Hintanhaltung der Verbuschung. Der Verzicht auf Rasenroboter und Rasenmäher sowie keinerlei Düngung sind Voraussetzung, dass sich in einem Zeitraum von mehreren Jahrzehnten wieder eine sich dynamisch entwickelnde, blütenreiche Pflanzendecke eingestellt hat. Mit der Pflanzenvielfalt sind auch nach einem langen Zeitraum empfindlichere Tagfalter zurückgekehrt. Eine 13 Jahre lang betriebene Dauerlichtfalle, ergänzende Zusatzerhebungen und intensive Tagbeobachtungen haben eine erstaunliche Artenvielfalt auch in einem nicht durch Sonderstandorte geprägten Gebiet von beinahe 1.100 verschiedenen Schmetterlingsarten erbracht.

Eine Rasenfläche in einem Einfamilienhausgarten kann auch so aussehen, mit Wiesensalbei, Klee und Margeriten.
Eine Rasenfläche in einem Einfamilienhausgarten kann auch so aussehen, mit Wiesensalbei, Klee und Margeriten. km, Christian Wieser
Die Raupe des Schwalbenschwanzfalters (Papilio machaon) ist aber auch im Gemüsegarten auf Dillekraut anzutreffen.
Die Raupe des Schwalbenschwanzfalters (Papilio machaon) ist aber auch im Gemüsegarten auf Dillekraut anzutreffen. Wilhelm Gailberger
Auf einem Kirschbaum kann sich auch ein Raupennest des Großen Fuchs (Nymphalis polychloros) entwickeln.
Auf einem Kirschbaum kann sich auch ein Raupennest des Großen Fuchs (Nymphalis polychloros) entwickeln. Wilhelm Gailberger
Das Taubenschwänzchen (Macroglossum stellatarum) besucht beim Nektarsuagen die Gartenblumen wie ein Kolibri.
Das Taubenschwänzchen (Macroglossum stellatarum) besucht beim Nektarsuagen die Gartenblumen wie ein Kolibri. Günther Indra

Weiterführende Literatur

Wieser, Ch. (1998): Ein Beitrag zur Schmetterlingsfauna Kärntens – Ergebnisse einer Lichtfalle in Lassendorf NE von Klagenfurt (Insecta/Lepidoptera). – Carinthia II, 188./108.: 335–362. Klagenfurt

Kofler, A. & Ch. Wieser (1992): Ein Fächerflügler (Strepsiptera) aus Kärnten Stylops melittae KIRBY, 1802. – Carinthia II, 182./102.: 621–625. Klagenfurt.

Kofler, A. (1999): Käfer als Lichtfallen -Begleitfänge in Lassendorf (Kärnten)(Insecta: Coleóptera). – Carinthia II, 189./109.: 617–630. Klagenfurt.

Wieser, Ch. (2009): Zwei Käfererstnachweise für Kärnten: Trichoferus pallidus (Olivier, 1790) (Bleicher Alteichen-Nachtbock) und Sitaris muralis (Förster, 1771) (Schmalflügeliger Pelzbienenölkäfer) (Coleóptera: Cerambycidae, Meloidae). - Rudolfinum - Jahrbuch des Landesmuseums für Kärnten 2007: 377-380. Klagenfurt.

Lückmann, J. (2016): Zur Verbreitungssituation von Sitaris muralis (Förster, 1771) in Deutschland und den angrenzenden Staaten (Coleoptera: Meloidae). – Fauna Flora Rheinland-Pfalz 13: Heft 2, S. 423-474.


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