Madagaskar
Eine Insel oder doch ein Kontinent? Andere Welt?
Madagaskar
Eine Kooperation mit französischen Kollegen ermöglichte die Bearbeitung von Sammlungsmaterial aus den Regenwaldgebieten und den entsprechenden Schutzgebieten im Osten Madagaskars und den eigenen Erhebungen aus mehreren Exkursionen in die bereits massiv menschlich überformten und zum Teil stark devastierten Bereiche im Norden. Das Ziel war, vor allem mittels Barcoding, Hinweise über die Entstehung der ursprünglichen und menschlich beeinflussten Faunenelemente zu lukrieren. Über 2.000 genetische Proben bildeten im Endeffekt die Grundlage für eine entsprechende Publikation, und die Arbeit mit dem Material brachte Einblicke in eine völlig eigene Welt mit vielen Faunenelementen aus weit entfernten Verwandtschaften des nahe gelegenen afrikanischen Kontinents.
Lemuren, Chamäleons und Augenflüssigkeit von schlafenden Vögeln saugende Nachtfalter: eine bizarre Welt, wohl knapp vor dem endgültigen Untergang. Was der Mensch nicht direkt an Zerstörung geschafft hat, werden wohl globale Einflüsse vollenden. Ein Hort an einzigartigen Endemiten in kippenden Lebensräumen.
Weiterführende Literatur
Lopez-Vaamonde C., L. Sire, B. Rasmussen, R. Rougerie, Ch. Wieser, A. A. Allaoui, J. Minet, J. R deWaard, T. Decaëns, D. C Lees (2018): DNA barcodes reveal deeply neglected diversity and numerous invasions of micromoths in Madagascar.- Genome. 2019 Mar; 62(3):108-121. doi: 10.1139/gen-2018-0065. Epub 2018 Sep.
Malicky H. (2015): Trichopteren von Nosy Bé (Madagaskar): Beschreibungen von neuen Arten und Kommentare zu bekannten. – Braueria 42: 41–49. Lunz am See.