Kirgisien

Zentral in Mittelasien eine völlig andere Fauna

Kirgisien

Eine gemischte Expedition mit Experten aus unterschiedlichen entomologischen Fachrichtungen Österreichs führte im Jahr 2010 in den zentralen Teil und speziell in den Südwesten Kirgisiens.

Extreme Hochlagen, karge von Überweidung geprägte Landschaften, aber trotzdem noch eine extrem diverse, kaum bekannte Fauna haben die Gruppe erwartet. Die Erreichbarkeit vieler Gebiete war nur mittels starker Geländefahrzeuge möglich. Wenn auch die Witterung oft nicht gerade optimal war, so konnte doch eine erkleckliche Anzahl an Arten besonders von verschiedenen Kleinschmetterlingsgruppen für ein genetisches Screening gesammelt werden. Es gab regelmäßige Starkniederschlagsereignisse und für die durchschnittliche Höhenlage von über 2000 m Seehöhe war Juni auch vielleicht zu früh von der Jahreszeit für eine höhere Artenzahl.

Eulamprotes wieseriella wurde aus der Ausbeute als neu für die Wissenschaft beschrieben. Auch diese Daten des kärnten.museum bilden einen Puzzlestein für die weitere Erforschung der Fauna Mittelasiens.

Endlose Pferdeweiden in den Hochlagen Kirgisiens.
Endlose Pferdeweiden in den Hochlagen Kirgisiens. Franz Pühringer
In den geschützteren und tieferen Tälern befindet sich sehr wohl auch Baubewuchs.
In den geschützteren und tieferen Tälern befindet sich sehr wohl auch Baubewuchs. Norbert Pöll
Bunter als unser Goldafter zeigt sich in Kirgisien die Schwesternart Euproctis kargalika.
Bunter als unser Goldafter zeigt sich in Kirgisien die Schwesternart Euproctis kargalika. Norbert Pöll
Die Schwärmerart Rethera komarovi ist auch für Kirgisien eine Besonderheit.
Die Schwärmerart Rethera komarovi ist auch für Kirgisien eine Besonderheit. Norbert Pöll
Viel näher bei Europa gelegen, so unterscheidet sich die Fauna doch viel massiver im Vergleich zum Altai, wie zum Beispiel die Arctiinae….
Viel näher bei Europa gelegen, so unterscheidet sich die Fauna doch viel massiver im Vergleich zum Altai, wie zum Beispiel die Arctiinae…. Norbert Pöll
Auch das bei uns weit verbreitete Abendpfauenauge wird von der Schwesternart Smerinthus kindermanni ersetzt.
Auch das bei uns weit verbreitete Abendpfauenauge wird von der Schwesternart Smerinthus kindermanni ersetzt. Norbert Pöll
Euproctis kargalika bei der Eiablage, wobei das Gelege mit Haaren vom Hinterleibsende bedeckt wird.
Euproctis kargalika bei der Eiablage, wobei das Gelege mit Haaren vom Hinterleibsende bedeckt wird. Norbert Pöll

Weiterführende Literatur

Gaedike R. (2013): Interessante Tineidae (Echte Motten) aus der Sammlung des Landesmuseums für Kärnten in Klagenfurt (Lepidoptera) . – Carinthia II, 202./123.: 469–480. Klagenfurt.

Huemer P., G. Elsner & O. Karsholt (2013): Review of the Eulamprotes wilkella species-group based on morphology and DNA barcodes, with descriptions of new taxa (Lepidoptera, Gelechiidae), Zootaxa 3746 (1), pp. 69-100 : 92. 

logo kärnten.museum