Wenn die Erde bebt
Durch die Bewegungen im Erdinneren verschieben sich die Erdplatten. Zunächst verhaken sich die Platten nur und über Jahre und Jahrhunderte passiert nichts anderes, als dass sich eine hohe Spannung aufbaut. Irgendwann aber löst sich plötzlich eine der Platten ruckartig. Die Gesteinsblöcke werden dabei entlang einer Bruchzone zueinander verschoben und setzen enorme Mengen an Energie frei (Abb. A). Die dabei entstehende plötzliche Erschütterung ist das Erdbeben.
Die beteiligten Gesteinsblöcke können sich dabei auf drei verschiedene Arten aneinander vorbei bewegen, wobei auch Kombinationen möglich sind (Abb. B):
- Zwei Gesteinsblöcke bewegen sich seitlich aneinander vorbei: Seiten- oder Blattverschiebung (Transformstörung).
- Ein Gesteinsblock schiebt sich entlang der Bruchzone auf den anderen Block: Auf- oder Überschiebung entsteht durch seitlichen Druck. Es handelt sich um eine Einengung der Erdkruste.
- Ein Gesteinsblock gleitet an einer Bruchzone relativ zu einem anderen Block ab: Abschiebung entsteht durch Zugspannung. Es handelt sich um eine Dehnung der Erdkruste.
Jene Stelle, an der das Gestein im Untergrund bricht und die Energie freigesetzt wird, nennt man Hypozentrum. Von dort breiten sich die ausgelösten Erschütterungen als Erdbebenwellen im Inneren und an der Oberfläche der Erde aus. Der Punkt oberhalb des Hypozentrums an der Erdoberfläche wird Epizentrum genannt (Abb. C). Abhängig davon in welcher Tiefe das Hypozentrum liegt, können die Erdbebenschäden unterschiedlich stark ausfallen. Ein Hypozentrum in geringer Tiefe ist an der Oberfläche oft schwerwiegender, da die Erdbebenwellen schneller diese erreichen und somit hat sich die Kraft der Zerstörung noch nicht verringert.