Raum 1

Die Anfänge des Radios

Wie sah das erste Radiostudio aus?

Österreich on Air – Ruhe, bitte! Aufnahme!

Die Radio-Verkehrs-AG, kurz RAVAG, nimmt am 1. Oktober 1924 unter dem Namen Radio Wien ihren Sendebetrieb auf. Zwischen 16:00 und 18:00 Uhr wird ein Richard Wagner Konzert übertragen. Laut Zeitungsberichten verfolgten rund 15.000 Hörer:innen die erste Sendung. Das damalige Studio ist ein kleiner Raum, der, so gut es geht, schalldicht gemacht wird, und in dem gerade ein Klavier und ein Grammophon Platz haben. Das Radio wird zum täglichen Begleiter vieler Menschen.

Wer hat´s erfunden?

Viele Väter – eine Erfindung

Wie bei vielen Innovationen gibt es nicht die Person, die man als Erfinder:in nennen kann. 1893 gelingt es Nikola Tesla Radiowellen zu erzeugen. Guglielmo Marconi kann dank Knallfunksender eine längere Botschaft übertragen. Carl Auer von Welsbachs Erfindung der Metallfadenlampe ist Grundlage für die spätere Radioröhre. Der Steirer Otto Nußbaumer schafft die erste drahtlose Übertragung von Musik und Sprache im Jahr 1904. 

Auf Erfolgskurs – von Funk und Telefon zum Radio

Technikgeschichte – aller Anfang ist schwer

Die Telegrafie erlaubt nicht nur, dass sich Menschen über weite Strecken via Telefon oder Telegramm unterhalten, sie gibt auch den Startschuss zur Entwicklung des Radios. Dank couragierter Erfinder:innen und vielen begeisterten Radiobastlern startet eine Bewegung, die das Radio zum erfolgreichsten Medium des 20. Jahrhunderts machen wird. 

Detektorkopf und Röhrensprecher

Die ersten Radiogeräte sind Detektorapparate. Ihr Sendesignal ist noch sehr schwach und die Empfangsweite gering. Nur mittels Kopfhörer kann eine Radiosendung gehört werden. Mitte der 1920er Jahre tauchen die ersten Röhrenradios auf. Sie lösen die Detektorgeräte ab. Die Technik hinter einer Röhre ist komplex und es gibt unterschiedliche Typen. Neu ist, dass man bei den Röhrenradios keinen Kopfhörer mehr benötigt, sondern dass dank Technikfortschritt ein Lautsprecher eingebaut wird.  

Begrenzte Sendezeit

Radio plays: The War of the Worlds
Hörgenuss im Ohrenkino

Die Idee, Hörstücke für das Radio zu verfassen, entsteht in Amerika. Während in Europa die Weimarer Republik die Nase vorn hat, wenn es um das Hörspiel geht, entsteht in Amerika das bekannteste Hörspiel aller Zeiten. George Orson Welles vertont 1938 den von H. G. Wells verfassten Roman „Krieg der Welten“. Als fiktive Reportage wird das Buch im Radio übertragen. Einige Menschen in New York und New Jersey sind während der Ausstrahlung wirklich der Meinung, Außerirdische greifen die Welt an.  

Hallo Hallo! Hier Radio Wien auf Welle 530
Das Radio macht Mittagspause

Im Gegensatz zu heute gibt es bei Radio Wien kein 24-Stunden-Programm. Zu Beginn wird dreieinhalb Stunden am Tag gesendet. Das sind 113 Sendestunden im Monat, davon entfallen 94 Stunden auf Musik, zwei Stunden auf Literatur und 17 Stunden auf sonstige Informationen wie Wetter oder Vorträge. Erst im Laufe der Zeit erhöht sich die Sendezeit von Radio Wien. Unterbrochen wird das Programm aber immer wieder von auf den Tag verteilten Sendepausen und einer Mittagsruhe bis 15:00 Uhr.

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