Antike Schriftquellen

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Den ausführlichsten Bericht zu Noreia verfasste Strabon (Geographica V 214,8) um Christi Geburt: „Aber außerhalb des Gebiets der Veneter liegt Aquileia. Aquileia und die Veneter werden durch einen von den Bergen der Alpen herabströmenden Fluss getrennt, welcher eine schiffbare Strecke von 1200 Stadien (ca. 222 km) bis zur Stadt Noreia hat, bei der Cnaeus Papirius Carbo gegen die Kimbern kämpfte, aber nichts ausrichtete. Auch hat dieser Ort ergiebige Goldwäschen und Erzgruben.“ Die älteste Erwähnung findet sich um 100 vor Christus bei Sempronius Asellio (5, frgm. 9). Er verortet Noreia in „Gallien“. Zu seiner Zeit war damit die gesamte keltische Welt unter Einschluss des Ostalpenraumes gemeint. Cäsar (De bello Gallico I, 5, 4) berichtet von einem Einfall der Boier um 60 vor Christus in das „norische Stammesgebiet“ und einer „Belagerung von Noreia“: „… in agrum Noricum transierant Noriamque oppugnarant …“ Plinius der Ältere (Naturalis historia III, 131) schließlich zählt um 50 nach Christus eine Reihe von Städten auf, die in Oberitalien und Istrien (regio X) zu seinen Lebzeiten bereits zugrunde gegangen waren. Er schreibt, dass „bei den Tauriskern Noreia“ abgekommen ist. Der Stamm der Taurisker wird im Bereich des heutigen Sloweniens verortet. Daher stützt diese Angabe Deutungen, die Noreia südlich der Karawanken vermuten. Allerdings fehlen in Slowenien Erz- und Goldlagerstätten, wie sie Strabon erwähnt. Außerdem ergibt sich kein Bezug zum Stammesgebiet (ager) der Noriker, wie es Cäsar berichtet. Insgesamt sind die Nachrichten informativ, aber mit Vorsicht zu behandeln.

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