St Paul i. Lavanttal / Št. Pavel v Labotski dolini
Siedlungen der Kupfer- und der Bronzezeit bestanden aus Häusern, die großteils aus Holz und anderen vergänglichen Materialien
Bronzezeitliche Siedlung
Siedlungen der Kupfer- und der
Bronzezeit bestanden aus Häusern,
die großteils aus Holz und anderen
vergänglichen Materialien wie Schilf,
Lehm oder Weidenruten gebaut waren.
Bei Seen errichteten die Menschen der
Steinzeit Pfahlbauten, wie man sie z. B.
aus dem Keutschacher See kennt.
Unter Wasser können sich organische
Substanzen wie Holz, Stoff oder
Getreide erhalten. An Land sind Gruben
mit Überresten von Hausrat wie
Keramik oder tönernen Webgewichten
oft die einzigen Hinweise auf die
Siedlungen.
Keramikfunde beim neuen ÖBB-Bahnhof
St. Paul im Lavanttal zeigen, dass
hier schon vor 6000 Jahren Menschen
gelebt haben. Die ältesten Funde
stammen aus der frühen Kupferzeit
(Lasinjakultur, 4300 bis 3900 v. Chr.)
und der frühen Bronzezeit (Kisapostag-
Kultur 2300 bis 1800 v. Chr.). Eine
Grube zeigte eine massive Häufung
von Keramik, so dass man von einer
bewussten Deponierung, womöglich
im Zuge einer Kulthandlung, ausgehen
kann. Hinweise auf die zugehörige
Siedlung ließen sich nur durch Gruben,
Pfostenlöcher, Steinlagen und einem
Graben – eventuell für eine Palisade –
feststellen. Die Siedlung bestand rund
700 Jahre, von ca. 1400 bis 700 v. Chr.
Einige wenige Grabgruben mit Urnen
waren mit Steinen ausgekleidet.
In St. Salvator bei Friesach fand man
1937 in einem Grab ein ganz erhaltenes
Gefäß aus der Bronzezeit. Aus Weitendorf
in der Steiermark stammt eine
Axtklinge aus Kupfer, die bei der
Koralmbahn-Grabung gefunden wurde.