Gedenkstätte am Friedhof von St. Ruprecht bei Völkermarkt

Errichtet: 1947 auf Initiative der politischen Vertretung der slowenisch sprechenden Bevölkerung in Kärnten

Im Herbst 1946 wurden am Friedhof von St. Ruprecht, in Anwesenheit zahlreicher alliierter Vertreter und Diplomaten sowie politischer Funktionsträger des Landes, die exhumierten Leichen von über 80 namentlich großteils unbekannten Männern und Frauen feierlich umgebettet. Diese Männer und Frauen, Angehörige von acht verschiedenen Nationen, darunter auch Zwangsarbeiter und Zwangsarbeiterinnen, Kriegsgefangene oder Deserteure, waren im Zuge ihres widerständigen Handelns gegen das NS-Regime auf der Saualm zu Tode gekommen.

Am 26. Oktober 1947 wurde vor dem Massengrab ein imposantes Denkmal eingeweiht und damit eine Gedenkstätte geschaffen, vor deren Hintergrund sich die ritualisierte Weitergabe der kollektiven Erinnerung vollziehen sollte. Das Denkmal wurde von seinen Errichtern als internationales Mahnmal für den gemeinsamen antifaschistischen Kampf betrachtet.

Bereits wenige Tage später kam es zu einem ersten vandalistischen Übergriff. Im September 1953 wurde das Denkmal gesprengt. Die Täter wurden nicht ausgeforscht, und niemand zur Verantwortung gezogen. Gemäß dem Staatsvertrag von 1955 war Österreich verpflichtet, das Denkmal zu erhalten. Die Wiedererrichtung wurde jedoch verweigert. 1962 wurde nach zähen Verhandlungen schließlich eine schlichte Schale auf den bestehenden Sockel gestellt. 1968 erfolgte eine neuerliche Beschädigung des Denkmals.

2016 wurde die Gedenkstätte auf Initiative des Partisanenverbandes neu gestaltet.

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