Kärntner Landeshymne – Koroška himna

Seit 1966 die offizielle Landeshymne

Bei offiziellen Anlässen wird die Kärntner Landeshymne gesungen, meist die erste und die vierte Strophe. Sie scheint seit ewig zu bestehen, und doch ist sie tatsächlich erst seit 1966 die offizielle Landeshymne. Ihr Text ist im Landesgesetz verankert, allerdings nur die deutschsprachige Fassung.

1822 veröffentlichte Johann Nepomuk Thaurer Ritter von Gallenstein sein Gedicht Des Kärntners Vaterland erstmals in der Zeitschrift Carinthia. 1835 wurde der Text von Josef Rainer von Harbach erfolgreich vertont. 1911 erklärte die Kärntner Landsmannschaft das Lied zur Kärntner Hymne unter Weglassung der vierten Strophe, die das österreichische Kaiserhaus verherrlichte.

Anlässlich des 10. Jahrestags des Plebiszits von 1920 lobte die Landsmannschaft einen Wettbewerb für eine neue vierte Strophe aus. Diese sollte, so die Vorgabe, auf die Volksabstimmung Bezug nehmen. Gewonnen hat der Text der Lehrerin und Heimatdichterin Agnes Millonig. Sie musste die eindeutig konnotierte letzte Zeile „Das ist mein deutsch Heimatland“ in „Das ist mein herrlich Heimatland“ umändern. Agnes Millonig hatte große Affinität zum Deutschnationalen und war  bereits 1933 der NS-Frauenschaft beigetreten.

Alexander Verdnik

Die vierte Strophe wurde nicht nur vom Slowenisch sprechenden Bevölkerungsteil kritisch betrachtet. 2018 schlug der Rektor der Klagenfurter Uni und Psychologe Oliver Vitouch vor, die martialisch anmutende vierte Strophe zu ersetzen. In ihr sollte Kärnten künftig als Teil eines vereinten und friedlichen Europa besungen werden. FPÖ, Team Kärnten und der Abwehrkämpferbund lehnten diesen Vorschlag als „politisch motivierte Verstümmelung“ ab und beschworen eine lange Tradition des Liedes. Auch die Idee, eine fünfte Strophe im Hinblick auf die Friedensregion im Dreiländereck zu verfassen, wurde bislang nicht weiter aufgenommen.

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