10.-Oktober-Straße – 12.-November-Straße – 8.-Mai-Straße

Straßennamen in ihrer Funktion als Erinnerungsorte

Straßennamen dienen nicht nur der Orientierung im öffentlichen Raum, sondern auch als Erinnerungsorte, wenn sie die Erinnerung an berühmte historische Persönlichkeiten oder wichtige historische Ereignisse wachhalten sollten. In politisch turbulenten Umbruchzeiten werden diese Erinnerungszeichen häufig zu Propagandazwecken umbenannt, um so die neuen Machtverhältnisse zu demonstrieren. Nach 1945 wurden jene Straßennamen, die einen direkten Bezug zur NS-Zeit aufwiesen, wieder geändert. Einige belastete Erinnerungszeichen blieben jedoch bestehen und sorgten in den vergangenen Jahren in ganz Österreich für Diskussionen und Forderung nach Umbenennungen.

10. Oktober Straße, Bodensdorf am Ossiacher See
10. Oktober Straße, Bodensdorf am Ossiacher See Brigitte Entner

Während österreichweit kaum mehr historische Ereignisse in den Straßennamen zu finden sind, erinnern in Kärnten in allen Bezirksstädten sowie in weiteren 23 Gemeinden Straßen oder Wege an den 10. Oktober. Am häufigsten finden wir diese Straßenbezeichnung in den Bezirken Völkermarkt, St. Veit an der Glan und Spittal an der Drau. In Klagenfurt quert die 10.-Oktober-Straße in der Innenstadt an sehr prominenter Stelle die 8.-Mai-Straße, während die 12.-November Straße, die an die Ausrufung der Ersten Republik erinnert, eher abseits gelegen ist. Nur noch Villach und Ferlach erinnern an den 8. Mai und damit an die Kapitulation des NS-Regimes.

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