Opfer.Gedenken 1938–1945
Opfer nationalsozialistischer Gewalt
Nach bisherigem Forschungsstand dürften ca. 10.000 Männer, Frauen und Kinder in bzw. aus Kärnten zu Opfern nationalsozialistischer Gewalt geworden sein. Die Gründe dafür waren mannigfach: Rasse, Religion, politische Orientierung, körperliche oder psychische Beeinträchtigung, Krankheit, sexuelle Orientierung. Diese Menschen wurden auf vielerlei Arten zu Tode gebracht. Sie wurden erschossen, vergast, gehängt, geköpft, erschlagen, zu Tode gefoltert, bewusst dem Hungertod ausgesetzt, zu Tode gespritzt, vernachlässigt, durch „medizinische“ Versuche oder unmenschliche Arbeitsbedingungen ermordet.
Am Friedhof Annabichl erinnert seit 1967 das Mahnmal der Opfer für ein freies Österreich an sie. Auf Initiative von Memorial Kärnten/Koroška wurde das von Valentin Oman und Rudolf Nitsch gestaltete Mahnmal 2015 durch einen Namensteil ergänzt. Auf Tafeln finden sich die Namen von über 3.700 Opfern: darunter mehr als 880 Euthanasieopfer, 550 Kärntner Slowenen und Sloweninnen, 100 Kinder unter 15 Jahren, Widerständige, Wehrmachtsverweigerer bzw. Deserteure, Juden und Jüdinnen, Roma und Romnija, Sinti und Sintizas, Homosexuelle, sogenannte "Asoziale", Ostarbeiter und Ostarbeiterinnen, „ausländische“ Zivilinternierte und Kriegsgefangene. Die größte Gruppe stellen mit über 1.200 Namen sowjetische Kriegsgefangene dar. Sie kamen in den Lagern in Spittal an der Drau und in Wolfsberg zu Tode. Insgesamt kann man von über 6.000 sowjetischen Opfern in Kärnten ausgehen. Die Namen der Opfer wurden von Helge Stromberger erforscht.