Gedenkstätte beim ehemaligen KZ-Außenlager Loibl

Errichtet: 1995 auf Initiative des Mauthausen Komitee Kärnten/Koroška

Über 1.800 Häftlinge aus dem Konzentrationslager Mauthausen wurden ab Oktober 1943 gezwungen, am Loiblpass unter den widrigsten Umständen und mit völlig unzureichendem Werkzeug einen Tunnel in den Berg zu treiben. 36 KZ-Häftlinge wurden vor Ort zu Tode gebracht. Die niedrige Zahl mag überraschen. Doch der überwiegende Teil der tatsächlichen Opfer wurde als „arbeitsunfähig“ zurück in das Stammlager transportiert und dort zu Tode gebracht, meist durch Vernachlässigung.

Während man im heutigen Slowenien, wo sich die baulichen Reste des ehemaligen KZ Loibl Süd befinden, den Opfern des Faschismus bereits 1954 eine würdige Gedenkstätte widmete, blieb in Kärnten das Erinnern noch lange Zeit tabuisiert. Nach ersten Versuchen des Gedenkens durch den Slowenischen Kulturverein Borovlje setzte das Mauthausen Komitee Kärnten/Koroška 1995 mit der Errichtung einer Gedenktafel am nördlichen Tunnelportal einen wichtigen Impuls. Seither gibt es alljährlich im Juni eine vom Mauthausen Komitee Kärnten/Koroška in Kooperation mit dem Mauthausen Komitee Österreich veranstaltete Gedenk- und Befreiungsfeier.

Bei den Feiern werden intensiv Schüler und Schülerinnen eingebunden. Regelmäßig werden auch Künstler und Künstlerinnen eingeladen, temporäre oder permanente Installationen zu gestalten. 2008 pachtete das österreichische Innenministerium das ehemalige Lagergelände. Nun erst konnten die zugewachsenen Fundamentreste freigelegt und das Gelände für Besucher und Besucherinnen geöffnet werden.

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