Wenn die Erde bebt...

Durch die Bewegungen im Erdinneren verschieben sich die Erdplatten. Zunächst verhaken sich die Platten nur und über Jahre und Jahrhunderte passiert nichts anderes, als dass sich eine hohe Spannung aufbaut. Irgendwann aber löst sich plötzlich eine der Platten ruckartig. Die Gesteinsblöcke werden dabei entlang einer Bruchzone zueinander verschoben und setzen enorme Mengen an Energie frei (Abb. A). Die dabei entstehende plötzliche Erschütterung ist das Erdbeben. 

Abb. A: Erdbeben sind eine Erschütterung der Erde. Sie entstehen durch ruckartige Bewegungen der Erdplatten.
Abb. A: Erdbeben sind eine Erschütterung der Erde. Sie entstehen durch ruckartige Bewegungen der Erdplatten. zit nach. GeoSphere Austria

Die beteiligten Gesteinsblöcke können sich dabei generell auf drei verschiedene Arten aneinander vorbei bewegen, wobei auch Kombinationen möglich sind (Abb. B):

  • a) Bei einer Seiten- oder Blattverschiebung (Transformstörung) bewegen sich zwei Gesteinsblöcke seitlich aneinander vorbei.
  • b) Eine Auf- oder Überschiebung entsteht durch seitlichen Druck, wodurch sich ein Gesteinsblock entlang der Bruchzone auf den andern Block schiebt. Es handelt sich um eine Einengung der Erdkruste.
  • c) Eine Abschiebung entsteht durch Zugspannung, wodurch ein Gesteinsblock an einer Bruchzone relativ zu einem anderen Block abgleitet. Es handelt sich um eine Dehnung der Erdkruste.

Abb. B: Die beteiligten Gesteinsblöcke können sich auf drei verschiedene Arten aneinander vorbei bewegen.
Abb. B: Die beteiligten Gesteinsblöcke können sich auf drei verschiedene Arten aneinander vorbei bewegen.

Die Stelle, an der das Gestein im Untergrund bricht und die Energie freigesetzt wird, nennt man Hypozentrum. Von dort breiten sich die ausgelösten Erschütterungen als Erdbebenwellen im Inneren und an der Oberfläche der Erde aus. Der Punkt oberhalb des Hypozentrums an der Erdoberfläche nennt man Epizentrum (Abb. C).
Ein Erdbeben mit Hypozentrum in geringer Tiefe ist an der Oberfläche oft schwerwiegender als eines, das tief in der Erdkruste entstand. Denn die Erdbebenwellen sind schneller an der Oberfläche und somit hat sich die Kraft der Zerstörung noch nicht verringert. 

Abb. C: Epizentrum (a) und Hypozentrum (b) eines Erdbebens.
Abb. C: Epizentrum (a) und Hypozentrum (b) eines Erdbebens.
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