Partisanengrabdenkmäler am Beispiel von Ebenthal

Gedenken an in Kärnten gefallene Partisanen und Partisaninnen

An mehr als 50 Plätzen wird in Kärnten gefallener Partisanen und Partisaninnen gedacht. Meist sind es Grabdenkmäler auf Friedhöfen, die teilweise in Kooperation der Partisanenverbände mit den Angehörigen angelegt wurden bzw. gepflegt werden. Die Gräber wurden zwischen 1945 und 1948 angelegt. Erst nach dem Krieg konnten die ursprünglich nur verscharrten Leichen auf den örtlichen Friedhöfen beigesetzt werden. Die Gräber erinnern an namentlich bekannte wie unbekannte, an einheimische wie fremde widerständige Männer und Frauen. Neben den vor Ort gefallenen Widerstandskämpfern und Widerstandskämpferinnen sind dies auch vom NS-Regime ermordete Zwangsarbeiter und Zwangsarbeiterinnen, die ein Naheverhältnis zum Widerstand hatten.

Die Ehrengräber sind sowohl Ausdruck des individuellen als auch des kollektiven Totengedächtnisses. Nach der Anlage der Gräber wurden nach und nach entsprechende Denkmäler errichtet, meist helle Marmorstelen oder massive Steinplatten. In ihrer Wirkung bleiben sie, neben den anderen Gräbern, oft unauffällig. Dennoch wurden Gräber und Denkmäler immer wieder auch Ziel von Zerstörungen und Sprengungen, wie jenes in Ebenthal, das an fünf Menschen erinnert: drei Partisanen sowie zwei polnische Zwangsarbeiter, die 1943 ermordet wurden. Ihre sterblichen Überreste wurden nach dem Krieg in ein gemeinsames Grab gelegt. Unmittelbar nach seiner Errichtung im Jahr 1971 wurde das Denkmal drei Mal geschändet und auch im Gemeinderat bekämpft. Nach der dritten Schändung konnte es nicht mehr restauriert werden und musste neu errichtet werden.

Die Schändungen standen meist in engem Zusammenhang mit Kontroversen in der Minderheitenpolitik und drückten Kritik an vermeintlich minderheitenfreundlichen Maßnahmen aus.

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