Special Guest Heidi Horten Collection
Picasso · Warhol · Baselitz
Zur Ausstellung
Mit der Ausstellung "Picasso Warhol Baselitz" hat das Kärnten Museum eine Auswahl an hochkarätigen Kunstwerken der Heidi Horten Collection in Wien zu Gast. Über mehrere Jahrzehnte trug Heidi Goëss-Horten (1941–2022) Gemälde und Skulpturen von der klassischen Moderne bis zur zeitgenössischen Kunst für ihre Sammlung zusammen. Das Spektrum reicht von Pablo Picasso, einem der einflussreichsten Künstler des 20. Jahrhunderts, über den Vertreter der US-amerikanischen Pop Art Andy Warhol bis zu Erwin Wurm, einem der erfolgreichsten österreichischen Künstler der Gegenwart. Eigenständige Positionen vertreten die Kärntner Künstlerinnen Theres Cassini, Helga Druml und Gudrun Kampl.
Eine Besonderheit stellen die kunstgewerblichen Objekte und Pretiosen vom 18. bis zum frühen 20. Jahrhundert dar, die Heidi Goëss-Horten ebenfalls sammelte und in einer Auswahl in der Ausstellung zu sehen sind. Neben herausragenden Einzelstücken wurde hier der Schwerpunkt auf Nähutensilien gelegt, auch mit Blick auf die gezeigten Haute Couture Kleider der Pariser Modehäuser Christian Dior, Jean Patou und Jean-Louis Scherrer. Eine erste Auswahl ihrer Kleider traf Heidi Goëss-Horten anhand von Figurinen und Stoffproben, die ihr von den Modehäusern geschickt wurden, und ebenfalls in der Ausstellung zu sehen sind. Angefertigt wurden die Kleider in Paris, wohin Heidi Goëss-Horten auch zu den Anproben fuhr.
Die Sammlung
Bereits Helmut Horten (1909–1987), später das Paar gemeinsam, erwarb Kunst. Dabei handelte es sich vor allem um Werke des deutschen Expressionismus. Diese gemeinsam erworbenen Kunstwerke bilden den Grundstock der Heidi Horten Collection. Zur eigentlichen Sammlerin wurde Heidi Goëss-Horten dann Anfang der 1990er-Jahre, wobei sich neben dem deutschen Expressionismus rasch weitere Sammlungsschwerpunkte herausbildeten. Genannt seien die US-amerikanische Pop Art (Andy Warhol), die französische (Yves Klein), italienische (vor allem Lucio Fontana) und die deutsche Malerei der 1950er- bis 1970er-Jahre. Mit Gründung des Museums kamen verstärkt zeitgenössische österreichische und feministische Positionen hinzu.
Mit der Ausstellung WOW! 2018 im Wiener Leopold Museum, deren Erfolg sämtliche Erwartungen übertraf, wurde die Sammlung, mit einem Schlag national und international bekannt. Selbst die Fachwelt war vom Umfang und der herausragenden Qualität der Sammlung überrascht. Nicht zuletzt durch diesen Erfolg wuchs in Heidi Goëss-Horten der Wunsch, ihre Sammlung der Nachwelt zu erhalten und ihr ein Museum zu errichten. Nach knapp zweijähriger Bauzeit wurde das Museum, die Heidi Horten Collection, am 3. Juni 2022, wenige Tage vor dem Tod von Heidi Goëss-Horten im Zentrum Wiens zwischen Staatsoper und Albertina eröffnet. Es zählt bereits jetzt zum festen Bestandteil der Museumslandschaft der österreichischen Bundeshauptstadt.
Heidi Goëss-Horten lebte mit ihrer Kunst. Sie umgab sich mit ihr, insbesondere an ihrem bevorzugten Wohnsitz in Sekirn bei Klagenfurt, so dass diese Ausstellung auch als Dankeschön an ihre Wahlheimat Kärnten zu verstehen ist.
Agnes Husslein-Arco Wolfgang Muchitsch